Hundezucht, Hundehaltung & Labradoren

Wissenswertes
Zucht, Haltung und Details

Wissenswertes zu Hundezucht, Hundehaltung und den Labradoren

Labrador Retriever

Der Labrador Retriever ist ein kräftig gebauter, mittelgroßer Hund mit einem breiten Kopf, deutlichem Stop und einer charakteristischen „Otterrute“. Sie sind bekannt für ihr freundliches Wesen und ihre Vielseitigkeit als Arbeits- und Familienhund. Die Rasse stammt ursprünglich von der kanadischen Ostküste und wurde für die Jagd und die Arbeit im Wasser gezüchtet.

Herkunft: Labrador-Halbinsel (Kanada)
Schulterhöhe: Rüden: 56–57 cm, Hündinnen: 54–56 cm
Farben: Schwarz, Gelb (von hellbraun bis fuchsfarben), und Chocolate

Field-Trial-Labrador

Der Field-Trial-Labrador ist ein spezieller Typ, der für die Arbeit gezüchtet wird. Er ist leichter gebaut, hat einen schmaleren Kopf und einen längeren Rücken im Vergleich zu anderen Labradors. Diese Hunde werden hauptsächlich für Jagdprüfungen und Wettbewerbe gezüchtet.

Familienfreundliche Hunde

Labrador Retriever sind bekannt für ihre freundliche, ausgeglichene Art und ihr ruhiges Verhalten im Haus. Sie sind ausgezeichnete Familienhunde, die gut mit Kindern und anderen Haustieren auskommen. Ein wichtiger Charakterzug ist der „will to please“, der es leicht macht, sie zu erziehen und in die Familie zu integrieren.

Weichmäuligkeit

Weichmäuligkeit beschreibt die Fähigkeit des Labradors, Gegenstände sanft zu tragen, ohne sie zu beschädigen. Diese Eigenschaft macht sie zu sicheren Spielkameraden für Kinder und idealen Helfern bei der Arbeit mit jagdlichem Niederwild.

St. John’s Waterdog

Der St. John’s Waterdog gilt als Vorfahre des Labradors und stammt ursprünglich aus Neufundland. Er war bekannt für seine Fähigkeit, im Wasser zu arbeiten und den Fischern bei der Jagd zu helfen.

    Gesundheit der Labrador Retriever

    Wie bei vielen großen Hunden sind Labrador Retriever anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme. Wichtige Krankheiten und genetische Tests, die bei der Zucht berücksichtigt werden sollten:

    • Hüftgelenksdysplasie (HD): Eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. HD muss durch Röntgenbilder kontrolliert werden, bevor Hunde zur Zucht zugelassen werden.
    • Ellenbogendysplasie (ED): Eine Erkrankung, die die Ellenbogengelenke betrifft. Ähnlich wie bei der HD ist eine Untersuchung erforderlich, um die Zuchttauglichkeit zu überprüfen.
    • Progressive Retinaatrophie (PRA): Eine genetische Erkrankung der Augen, die zur Erblindung führt. Ein Gentest für PRA wird empfohlen.
    • Epilepsie: Eine Erbkrankheit, die bei Labradoren auftreten kann. Rüden haben dabei ein höheres Risiko als Hündinnen.
    • Labrador-Myopathie: Eine Muskelerkrankung, die in der Regel im Welpenalter auftritt und zu schneller Ermüdung, Muskelschwäche und weiteren Symptomen führt.
    • Exercise Induced Collapse (EIC): Diese Krankheit führt zu einem plötzlichen Kollaps bei intensiver körperlicher Anstrengung, wobei der Hund sich nach einer Ruhepause in der Regel wieder erholt.

      Labrador Farben

      Die anerkannten Farben für Labrador Retriever sind:

      • Gelb (von hellbraun bis fuchsfarben)
      • Schwarz
      • Chocolate (braun)

        Apportierhund

        Der Labrador ist bekannt für seine Apportierfähigkeit, was bedeutet, dass er dazu gezüchtet wurde, Jagdbeute zu finden und zurückzubringen. Diese Fähigkeit macht ihn besonders im „Stöckchenwerfen“ und bei Such- und Rettungsaufgaben nützlich.

          Kennel

          Ein Kennel bezeichnet einen Zuchtbetrieb oder eine Einrichtung, in der Hunde gezüchtet werden. Oft wird der Begriff auch synonym für Züchter verwendet, besonders in englischsprachigen Ländern.

            Rudel

            Das Rudel beschreibt eine natürliche soziale Struktur, die bei Hunden (insbesondere in Mehrhundehaltungen) beobachtet werden kann. Innerhalb eines Rudels gibt es eine klare Rangordnung, die das Verhalten und die Interaktionen der Tiere bestimmt. Ähnlich wie bei Wölfen gibt es ein Alpha-Pärchen, das in der Regel die Fortpflanzung dominiert.

            Literatur und Quellen:

            • Diana Beckett: Labrador Retriever (Kynos-Verlag, 1995)
            • Richard Edwards: The Show Labrador Retriever in Great Britain and Northern Ireland (1996)
            • Dorit Feddersen-Petersen: Verhaltensentwicklung von zwei Retriever-Rassen (1992)
            • Heather Wiles-Fone: Das große Labrador-Retriever-Buch (Kynos-Verlag, 1997)